18.04.2008

CE news 08/08 : Spielzeug - RAPEX-Jahresbericht

Der aktuelle RAPEX-Jahresbericht stellt fest, dass mehr als ein gefährliches Spielzeug pro Tag auf den Markt kommt. Es wird

  • mehr Schutz der Verbraucher durch bessere Marktaufsicht
  • Abschaffung der CE-Kennzeichnung auf Produkten
  • das Aus für gefährliche Substanzen
    gefordert.

  • "Effektiver kontrollieren, besser koordinieren, schärfer sanktionieren" lauten die Forderungen des Verbraucherzentrale. Von der Europäischen Kommission wurden die RAPEX-Zahlen für das Jahr 2007 vorgelegt. Das EU-Schnellwarnsystem listet gefährliche Konsumgüter auf. Insgesamt landeten rund 1.350 Produkte auf der Warnliste - ein Anstieg um fast 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Erneut waren Spielzeuge mit einem Anteil von rund 30 Prozent die am häufigsten gelisteten Waren.

    Marktüberwachung muss besser ausgestattet werden

    Die Länder sind in der Pflicht, mehr in Personal und Ausstattung der Überwachungsbehörden zu investieren. Darüber hinaus müsse sich die Bundesregierung im Kampf gegen gefährliche Konsumgüter stärker engagieren. Eine zentrale Melde- und Informationsstelle, die zugleich die Arbeit der Marktüberwachung der Länder koordiniert, ist notwendig. Notwendig ist darüber hinaus eine einheitliche Informationsstelle, bei der sich Verbraucher über risikoreiche Produkte informieren können. Die Europäische Union müsse zudem die Kontrolldichte an den Außengrenzen des Binnenmarktes erhöhen.

    Kontrollen unabhängiger Dritter statt Selbstauskunft

    Die CE-Kennzeichnung auf Spielzeugen soll abgeschafft oder grundsätzlich geändert werden. Die derzeitige Etikettierung führt Verbraucher in die Irre und wiegt sie in einer Scheinsicherheit. Bei der CE-Kennzeichnung handelt es sich zumindest bei Spielzeugen lediglich um eine Selbstauskunft der Hersteller, dass ihre Produkte EU-konform sind. Konsumenten sollten beim Einkauf auf das GS-Zeichen achten. Das Siegel zeichnet Produkte aus, deren Sicherheit von unabhängigen Prüfstellen gewährleistet wird.

    Gefährliches Spielzeug: Verbote statt Grenzwerte

    Für Spielzeug sind nach Auffassung des Verbraucherzentrale Bundesverbandes strikte Verbote von krebserzeugenden, erbgutverändernden und fortpflanzungsschädigenden Stoffen (KMR-Stoffe) und Duftstoffen notwendig. Derzeit wird die Spielzeugrichtlinie auf europäischer Ebene überarbeitet. Der aktuelle Entwurf der EU-Kommission setzt zwar strengere Grenzwerte für Chemikalien, Allergene und Duftstoffe. "Die geplanten Grenzwerte für KMR-Stoffe reichen nicht. Sie liegen sogar unter den Regelungen für Kosmetikprodukte", kritisiert Billen.

    RAPEX - das Schnellwarnsystem für gefährliche Konsumgüter

    RAPEX ist das Schnellwarnsystem der Europäischen Union (EU) für gefährliche Konsumgüter. Die Mitgliedstaaten tauschen sich wöchentlich über riskante Produkte, die von ihnen ausgehenden Gefahren und die Maßnahmen in den Ländern aus. Einmal jährlich veröffentlicht Verbraucherschutzkommissarin Meglena Kuneva eine Auswertung. Insgesamt landeten rund 1.350 Konsumgüter auf der Warnliste, die ein ernstes Risiko darstellen - ein Anstieg um fast 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch von 2005 auf 2006 war die Zahl um 32 Prozent gestiegen. Im vergangenen Jahr waren erneut Spielzeuge mit über 400 die am häufigsten gelisteten Produkte - das heißt im Durchschnitt wurde mehr als ein Spielzeug pro Tag gemeldet. Die meisten davon stammen aus China.

    Wenn Sie als Hersteller, Händler oder Anwender eine Beratung bei der EG-Konformitätsbewertung benötigen, dann lesen Sie bitte hier weiter: www.ce-declaration.eu.